Wenn Ihr der älteren Generation angehört und dann vielleicht auch noch aus dem Osten kommt, werdet Ihr jetzt sicher sagen, na klar kennen wir die DigeDags, doch alle die jetzt mit dem Kopf schütteln und sich Gedanken machen, ob es sich bei den DigeDags, um ein neues Rezept handelt oder vielleicht einen Film, diejenigen möchte ich aufklären.

Die DigeDags sind drei Kobolde, über die eine Geschichte geschrieben wurde. Hierbei handelt es sich um eine Comiczeitschrift, die in den 50er Jahren der Renner war. Im Jahre 1955 erschuf Hannes Hegen die drei Kobolde, die fortan sein Leben und das von unzähligen Menschen veränderten sollten. In den Geschichten von Hannes Hegen ging es um Dig, Digedag und Dag, die durch die Zeit reisen konnten. Genauer gesagt: Sie reisten zwischen der Vergangenheit und Zukunft hin und her. Natürlich erleben die Drei in jedem Comicheft neue Abenteuer.

Mosaik-Hefte zum Lieben und Sammeln

Hegen suchte verzweifelt nach einem Ort, wo er seine Geschichten zum Leben erwecken konnte und wurde auch schnell fündig. Er fand eine Villa, die noch vom Krieg total zerstört war. Diese befand sich im Stadtteil Karlshorst in Ostberlin. Er begann die Villa wiederaufzubauen und in der Berliner Waldowallee errichtete er sein Atelier. Dort stellten Hegen und sein Team, welches immer größer wurde, 20 Jahre lang die „Mosaik“-Hefte her. Die Hefte wurden erst kritisch gemustert, denn zu der Zeit wurden Comics noch verhöhnt, doch das störte Hegen nicht. Er glaubte an seine Idee und wie sich später rausstellte, war genau diese Idee richtig. Sein Lebenswerk wurde zu einem unbeschreiblichen Erfolg.

Ich habe selbst einige Comichefte aus meiner Kindheit behalten. Eine meiner liebsten Geschichten handelt davon, dass die DigeDags gegen eine ganze Piratenmeute kämpfen müssen und auch auf dem Mississippi auf einem Dampfer landen. Der Band gehört zur Amerika-Serie. Daneben gab es noch die Erfinder- und Römer-Serie, welche ich sehr gerne möchte. Insgesamt wurden 221 Hefte in 7 Serien herausgebracht. Das Sammeln lohnte sich also.

Das Unfassbare

Hegen merkte schnell, dass er mit seinem Erfolg wachsen und immer wieder neue Geschichten erfinden musste, um die Leser bei Laune zu halten. Doch das fiel ihm immer schwerer und irgendwann merkte er, dass er an seine Grenzen gestoßen war. Er versuchte mit seinem Verlag, der die Hefte herausbrachte, zu sprechen und ihn dazu zu bewegen, weniger Hefte zu veröffentlichen. Während Hegen mit seinem Verlag in den Verhandlungen steckte, wurde von staatlicher Seite versucht, Hegens Mitarbeiter abzuwerben. Der Plan war ein neues, moderneres Mosaik mit anderen Figuren zu drucken. Der Plan gelang tatsächlich.

Hegen war total enttäuscht und hatte zunächst noch die Hoffnung, dass sein Werk einzigartig war und dass keiner seine Geschichten weiterschreiben durfte, da er seine Comics hatte schützen lassen. Das war auch richtig so, doch es war nicht verboten, einen ähnlichen Comic herauszubringen. Der Autor der DigeDags war am Boden zerstört und zog sich in den folgenden Jahren immer mehr zurück, sodass die Öffentlichkeit leider nichts mehr von ihm hörte, bis er im Alter von 89 Jahren verstarb. Seine Werke, so wie ich finde, zählen auch heute noch zu den besten seiner Zeit und werden hoffentlich vielen Menschen in Erinnerung bleiben. Denn selbst heute, wenn ich die alten Werke erneut durchlese, zaubert es mir immer noch ein Lächeln ins Gesicht.

korora Musik & Comics